Dienstag, 6. Dezember 2011

Kommt meine Schäfchen...

...los kommt!

Ich lauschte meinem Bauch, der mir hungrig ein Gute Nacht Lied vorjammerte, während ich mich schlaflos im Bett herumwälzte und versuchte, die wattebauschigen Wollekugeln alias  Schäfchen einzuzäunen, die in ihrem ausgeprägt jugendlichen Übermut freudig jauchzend auf meiner Traumwiese herumtollten und jeden aufkommenden Traum zärtlich in Grund und Boden zurück trampelten. 
Frage: Was zählen Schafe, wenn sie einschlafen wollen?

Passend hierzu, kam ich in den Genuss, dem liebreizenden Gesang einer von Blutdurst angetriebenen Fliege zu lauschen, welche ihre musikalische Darbietung – ihrem Enthusiasmus nach zu urteilen - wohl nicht allzuschnell zu beenden gedachte. Ihre Vorstellung erhielt jedoch eine dramatische Wendung in ihrem Verlauf, als ich schweren Herzens beschloss, die Verpackung meines wohlig warmen Schlafgemaches zu verlassen und mit einem seit Wochen ungeöffneten Brief einer Bankfiliale - welcher wohl bereits anfing, sich in einem Akt der Verwesung, in seine biologischen Einzelbestandteile zu zersetzen - ein grausames Ende zu bereiten.

Gut, das Nirwana ist für mich nun wohl Geschichte.

Das änderte aber auch nichts an der Tatsache, dass ich mich, seit sich mein in Stricksocken verpackter Fuß, in Richtung Bett begeben hatte, vom einen bis zum anderen Bettende hoch und runter schob, mit dem letzten Rest an Hoffnung, in selbiger Nacht tatsächlich und letztendlich doch noch in das Land der Träume abtauchen zu dürfen.
Aber nein, das Kopfkino bleibt an und sendet kreativ Bilder und Melodien, welche sich mit doppellagigem Panzertape an meine Gehirnrinde festklebten, das Kissen verformt sich heimtückisch und ist zu hoch, die Matratze rächt sich nach all den Jahren und lässt mich bis zum Fußboden durchhängen, die Beine signalisieren zitternd, dass ihnen zu kalt sei...und oh wie schön ist es, morgens um 5Uhr früh vom Gesang der Vögel vor dem Fenster geweckt zu werden, wenn man zwar bis dahin noch keinen Schlaf gefunden hat, jedoch nun klar und deutlich weiß: Guten Morgen liebe Welt, du kannst mich mal!

und übrigens:
Im richtigen Moment die falschen Worte finden, super.

Lyric:
Überhaupt Sinnvoll

Vers1:
Ich spiele, die halbe Nacht durch
nur für, dieses eine Lied
die Welt, um mich herum ist ruhig
doch ich hör nicht auf, bis ich weiß wie es geht

Ich suche, die passenden Töne
die beschreiben, was ich nicht sagen kann
Schatten, bilden meine Bühne
ich bleibe hier, bis irgendwann

Refrain:
Ich seh die Lichter, dort am Straßenrand
und frag mich wie lang ich noch gehn soll
braucht die Zeit noch etwas Abstand
und ist es überhaupt sinnvoll
Vers2:
Fragen, die mir in den Sinn komm´
die zu schwer sind, zu formuliern
verwirren, machen mich benommen
kämpfen um zu bleiben, sich wieder verliern

Bilder, die sich mir aufdrängen
konstruieren, und erfinden sich neu
die Wahrheit, in den Hintergrund drängen
Realität, ganz nebenbei

Refrain:
Ich seh die Lichter, dort am Straßenrand
und frag mich wie lang ich noch gehn soll
braucht die Zeit noch etwas Abstand
und ist es überhaupt 
überhaupt

Bridge:
Was es ist
was es will
nicht vergisst
es bleibt still
was das eigentlich soll
und ist das überhaupt
überhaupt - sinnvoll

Refrain:
Ich seh die Lichter, dort am Straßenrand
und frag mich wohin ich noch gehn soll
hat die Zeit, nicht genug Abstand
und ist es trotzdem..überhaupt..sinnvoll

Philipp Poisel - Durch die Nacht

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