Samstag, 21. Juli 2012

Ich zu-Tode-langweil mich hier so rum..

..und erfreue mich an dem beschissenen Weltuntergang-Wetter vor meinem Fenster.


Augenschlag abwärts, Augenschlag aufwärts –
grelles Licht, sengende Hitze, stickige Luft, gefühlte 40°C im Schatten.

Augenschlag abwärts, Augenschlag aufwärts –
bedrohliche Finsternis, kühl-streifende Windzüge, sich im Wind wiegende Bäume; die aufziehenden Wolken lassen ihre dunklen Schatten über die Straßen fliehen bis ein ohrenbetäubendes Donnern die gespannte Stille zerreißt.

Ein weiterer Augenaufschlag –
und über die Welt legt sich ein Vorhang aus Regentropfen. Am Boden zerschellend bilden sie zusammen ein Heer aus Rinnsälen und reißen alles mit sich, was sich ihnen auf ihrem Feldzug in den Weg wirft.
Braune Sturzbäche jagen die ausgedorrten, trockenen Felder hinab, den bereits übersprudelnden Gräben entgegen.
Was sich bis jetzt noch nicht in Sicherheit gebracht hat, wird gnadenlos zum Teil der Masse und händeringend in dem gewaltigen Abbild der Natur, fortgetragen.

Und so plötzlich wie dieses Schauspiel in die Bildfläche getanzt war, hatte es sich wieder verzogen.
Es war still. Nur noch Ich und der Regen, der unaufhaltsam auf meine glühend heiße Stirn tropfte, sich seinen Weg durch meine Klamotten bahnte, welche sich schon nach kurzer Zeit wie Latex, pornös an meine Haut schmiegten und dort ein unangenehmes Gefühl der Kälte aufkommen ließen. Ich zog mir die Kapuze meines Pullovers tiefer über mein Gesicht und lief weiter. Ich habe mein eigenes Dach, was sollte ich mir also noch weiter Gedanken über das Wetter machen? Wer schon einmal Opfer einer Lungenentzündung wurde, weiß, dass diese zwar schmerzhaft ist, jedoch auch wieder vorüber geht. (meistens zumindest)
Das leuchtende Rot der Ampel spiegelte sich auf den regennassen Straßen, die die Konturen und Farben, ungefähr wie das Spiegelbild eines Baumes in der Pfütze durch welche ich eben stolperte, verschwimmen ließen und nun den Anschein erweckte, als würde sich ein purpurner Fluss die Steigung der Straße hinab schlängeln, um dort, irgendwo am Fuße des Hügels, langsam in einem der zahlreichen Kanaldeckeln zu verschwinden, und sich in der Dunkelheit, der Kanalisation aufzulösen. Dort unten in den scheinbar endlosen Verbindungen aus Abflussrohren, Finsternis, hier und dort einer von Läusen befallenen Kanalratte (hier kommt die Frage auf: bekommen Ratten von  a) Läusen b) Flöhen c) Zecken oder d) nichts von allem, Infektionen, wenn Urin doch eine desinfizierende Wirkung besitzen soll!?) und einer Flüssigkeit, die wohl kaum noch als angenehm riechend bezeichnet werden kann.
Aber was ich hier eigentlich vermitteln will: Es ist verdammt noch mal Sommer und dieser scheiß Regen hört nicht auf damit, ununterbrochen meinen Garten – in welchem ich nun, mich in der Sonne wälzend, liegen könnte - in eine braune Schlammbrühe zu verwandeln! Nichts gegen Schlamm, aber Sommer ist Sommer und der hat gefälligst sonnen- und nicht regenüberflutet zu sein, Klartext?!


 und übrigens:
...und von drinnen betrachtet
ist der Sturm nur ein paar Tropfen aneinander gereiht...
(Frittenbude - Einfach nicht leicht)


Jimi Hendrix - Rainy day, dream away



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