Augenschlag
abwärts, Augenschlag aufwärts –
grelles
Licht, sengende Hitze, stickige Luft, gefühlte 40°C im Schatten.
Augenschlag
abwärts, Augenschlag aufwärts –
bedrohliche
Finsternis, kühl-streifende Windzüge, sich im Wind wiegende Bäume; die
aufziehenden Wolken lassen ihre dunklen Schatten über die Straßen fliehen bis ein ohrenbetäubendes Donnern die gespannte Stille zerreißt.
Ein
weiterer Augenaufschlag –
und über
die Welt legt sich ein Vorhang aus Regentropfen. Am Boden zerschellend bilden
sie zusammen ein Heer aus Rinnsälen und reißen alles mit sich, was sich ihnen
auf ihrem Feldzug in den Weg wirft.
Braune
Sturzbäche jagen die ausgedorrten, trockenen Felder hinab, den bereits
übersprudelnden Gräben entgegen.
Was
sich bis jetzt noch nicht in Sicherheit gebracht hat, wird gnadenlos zum Teil
der Masse und händeringend in dem gewaltigen Abbild der Natur, fortgetragen.
Und
so plötzlich wie dieses Schauspiel in die Bildfläche getanzt war, hatte es sich
wieder verzogen.
Es war still. Nur noch Ich
und der Regen, der unaufhaltsam auf meine glühend heiße Stirn tropfte, sich
seinen Weg durch meine Klamotten bahnte, welche sich schon nach kurzer Zeit wie
Latex, pornös an meine Haut schmiegten und dort ein unangenehmes Gefühl der
Kälte aufkommen ließen. Ich zog mir die Kapuze meines Pullovers tiefer über
mein Gesicht und lief weiter. Ich habe mein eigenes Dach, was sollte ich mir
also noch weiter Gedanken über das Wetter machen? Wer schon einmal Opfer einer
Lungenentzündung wurde, weiß, dass diese zwar schmerzhaft ist, jedoch auch
wieder vorüber geht. (meistens zumindest)
Das leuchtende Rot der Ampel
spiegelte sich auf den regennassen Straßen, die die Konturen und Farben,
ungefähr wie das Spiegelbild eines Baumes in der Pfütze durch welche ich eben
stolperte, verschwimmen ließen und nun den Anschein erweckte, als würde sich
ein purpurner Fluss die Steigung der Straße hinab schlängeln, um dort, irgendwo
am Fuße des Hügels, langsam in einem der zahlreichen Kanaldeckeln zu verschwinden,
und sich in der Dunkelheit, der Kanalisation aufzulösen. Dort unten in den
scheinbar endlosen Verbindungen aus Abflussrohren, Finsternis, hier und dort
einer von Läusen befallenen Kanalratte (hier kommt die Frage auf: bekommen
Ratten von a) Läusen b) Flöhen c) Zecken oder d) nichts von allem,
Infektionen, wenn Urin doch eine desinfizierende Wirkung besitzen soll!?) und
einer Flüssigkeit, die wohl kaum noch als angenehm riechend bezeichnet werden
kann.
Aber was ich hier eigentlich
vermitteln will: Es ist verdammt noch mal Sommer und dieser scheiß Regen hört
nicht auf damit, ununterbrochen meinen Garten – in welchem ich nun, mich in der
Sonne wälzend, liegen könnte - in eine braune Schlammbrühe zu verwandeln!
Nichts gegen Schlamm, aber Sommer ist Sommer und der hat gefälligst sonnen- und
nicht regenüberflutet zu sein, Klartext?!
und übrigens:
...und von drinnen betrachtet
ist der Sturm nur ein paar Tropfen aneinander gereiht...
(Frittenbude - Einfach nicht leicht)
Jimi Hendrix - Rainy day, dream away
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