Mittwoch, 24. Oktober 2012

Wohin steckst du all die vielen Tränen...

...die du nie geweint hast?

Mit fassungslos geweiteten Pupillen starrt sie, Unheilvolles ahnend, Geahntes in jüngster Verwirklichung vor sich sehend seiner gesprochenen Wahrheit entgegen und ist nahe daran, ihm all die gebrochenen Flügel und zerkratzten Narben inform hässlicher Satzbauten vor die Füße zu werfen.
Das im Schatten des Mondscheins aufblitzende Silber in ihren vor entflammter Wut zu angriffslustig geformten Fäußten geballten Händen verheißt nichts Gutes und der Teufel ihres hasserfüllten Geistes flüstert, schreit, kreischt ihr zu "Er hat es verdient! Es ist Gerechtigkeit!"
Flüssiges Rot lässt Gerechtigkeit walten wo Worte ihr machtlos scheinen. Rosenfarben erblüht es auf steinigem Grund, mehr und mehr 
und ein Rosenblatt segelt auf die schimmernde Klinge in ihrer Hand, flüssig tropfend fällt es zu Boden, den weinenden Blüten fogend.
Sie schmeckt das salzige Nass auf ihren bebenden Lippen, spürt wie ihre Zähne sich in ihr weiches Fleisch bohren - wie seine Fäuste sich für gewöhnlich in ihren Körper stißen. Flehend, nahezu winselnd krümmt er sich, vor ihrer zerrissenen Gestalt liegend, seine nach Gnade ringende Brust zitternd bedeckend um die Vergeltung jahrelanger Furcht, jahrelangen Schmerzens abzuwehren.
Schmeckst du es?
Der Dreck des Asphalts rinnt im Regen von auf den Weg gepressten Wangen über seinen Hals richtung Erde hinab.
Siehst du es?
Die blinde Wut in ihren verschlossenen Augen, welche ihm nun den Spiegel seiner Selbst vorhalten und ihn verachtend zu Tode verurteilen.
Spürst du es?
Sie hat nie vergessen. Keines seiner Vergehen an ihr hat sie je vergessen. 
Fühlst du es nun? 
Die Vergeltung all deiner begangenen Sünden an mir, fühle sie nun!

...und übrigens:
Nach "bitte, bitte, bitte" folgt Handlung.
(Zitat meiner ehemaligen Psychologie Dozentin)


Lyrics:
Blonder Engel

Mit deinem süßen Engelsgesicht
Stehst du grinsend hinter meinem Rücken
Nur diese kleine Tötungsabsicht
Bereit dein Messer vor zu zücken
Deine Blicke – eiskalt zu sehn
Um Hilfe betteln ist nicht angebracht
Denn das Lächeln auf deinen Lippen
Ist nur für andere gedacht.
Fremde Gefühle sind dir egal
Versteckst selbst alles unter einer Fassade
Ein nie bemerktes Notsignal
Du allein baust dir diese Blockade.

Was wenn dein Lächeln dich verlässt
Und du plötzlich allein da stehst
Wird dich irgendjemand hörn
Kann dich irgendjemand sehn?

Sie zeigt dir jeden deiner Mängel
Während du noch in Zweifel versinkst
Denn sie ist ein blonder Engel
In deren Lächeln du ertrinkst.
Du freust dich, findest es gut
Wenn sie ansetzt und mich verletzt
Denn es ist mein Blut
Das du dann von ihrem Messer leckst
Und wieder stehst du stumm an ihrer Seite
Verrätst mich und gibst ihr recht
Klebst dich an sie – stets in Reichweite
Und machst mich zufällig dabei schlecht

Also schmeiß ich mich für dich in den Dreck
Um mit dem Gesicht noch tiefer gedrückt zu werden
Traue mich aus meinem dunklen Versteck
Werde niedergetrampelt von deinen Gefährten
Meine letzte Würde gebe ich für dich auf
Stehe gehorchend mit gesenktem Kopf vor dir
Und damit ich nur nicht mehr davon lauf
Legst du mir Fesseln an, ein ungezähmtes Tier.

Was bleibt mir denn noch zu sagen
Deine Meinung bleibt immer zuerst
Wie kann ich mich beklagen
Wenn du dir selbst lieber zuhörst

Was also wenn dein Lächeln dich verlässt
Und du plötzlich allein da stehst
Wird dich irgendjemand hören
Kann dich irgendjemand sehen
Weißt du dass das scheiße ist?!

Subway to Sally - Wenn Engel hassen 

3 Kommentare:

  1. das freut mich, dass dir meine Posts gefallen und dass wir da anscheinend gleiche Ansichten haben :D

    richtig toll geschriebener Text *.*

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  2. Du schreibst wirklich gut ♥ Und ich mag deinen Blognamen

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