Mittwoch, 7. November 2012

Cogito ergo sum..



 ..ach komm, muss auch so gehen.

„Ich denke, also bin ich.“
Was eine beruhigende Aussage welche der berühmte Philosoph René Descartes da bereits im 16.Jahrhundert von sich gegeben hatte. Diese Äußerung empfinde ich tatsächlich als beruhigend, beweist sie doch (will man der Sinngerechtigkeit in ihr Glauben schenken) dass wir nicht bloße, im Universum willkürlich verstreut angesiedelte Moleküle sind, welche die Fähigkeit, von einem Leben wie wir es kennen zu träumen, fälschlicherweise als ihr Leben bzw. den Nachweis ihrer Existenz, ansehen.
Wie, das macht keinen Unterschied? „Ich denke… Ich träume…“ …
Und ob, es besteht ein kleiner aber feiner Unterschied.
Wer denkt ist in der Lage sich selbst zu reflektieren und um sich selbst zu reflektieren bedarf es der in diesem Fall unerlässlichen Anwesenheit weiterer denkenden Personen. (Niemals allein,  jippey!)
Wer träumt befindet sich dahingegen in keiner reellen Welt und kann sich somit in verschiedene Körper quasi „einträumen“ und ist daher zwar der Fähigkeit mächtig sich zu dies und jenem zu verändern, jedoch dauerhaft dazu gezwungen in dieser Traumwelt auszuharren.

Als Kind stellte ich mir die Frage, ob ich nicht eigentlich die Person die in meinen Träumen als mein Ich dargestellt wird, leibhaftig bin und dass das was ich extern meiner Träume erlebe und wahrnehme nicht eigentlich mein Traum ist.
Wer kennt das nicht? Man träumt von Gott und der Welt, wacht auf und nach 10 Sekunden Revue Passieren des im Traum Erlebten, sind sämtliche Erinnerungen daran wie ausgelöscht, oft unwiderruflich.
Vielleicht bin ich eine ganz und gar von meinen jetzigen Vorstellungen abweichende Person und bin dessen nur nicht bewusst, da ich dies unmittelbar und augenblicklich vergesse, sobald ich erneut in die Traumwelt abtauche, welche ich eigentlich gewohnt bin, als „meine Realität“ zu bezeichnen. Verwirrend, ich weiß.

Doch ich kann denken, also bin ich. Hier nicht zur Debatte stehend wer ( das ist dann wieder eine andere Geschichte) aber ich bin. Und sobald ich versuche meine Nichtexistenz anzunehmen, muss ich laut J. Hintikka unweigerlich meine Existenz anerkennen. Punkt.
Und da ich – ohne eine großartige Fachkompetenz darüber besitzen zu müssen – guten Gewissens die Aussage treffen kann, dass ich der Selbstreflektion fähig bin, kann ich laut den Ergebnissen der frühen Psychologie und Philosophie auch nicht nicht sein, was ein doch sehr aufmunternder Gedanke ist.
Da darf man dem Sprichwort „Erst denken (/sein) dann reden.“ Eine sogleich viel tiefgründigere Bedeutung zusprechen, welche ich nun allerdings den sich hierher verirrten Lesern gerne ersparen möchte.

Schreibt Descartes auch über einen „möglichen bösartigen Dämon, durch den Sinne und Wahrnehmung getäuscht werden können“ So halte ich es für gar nicht so sehr abwägig, diesen „Dämon“ als die uns parallel zur „Wachheit“ begleitende Traumwelt zu bezeichnen, denn auch Träume vermögen uns dauerhaft zu täuschen. 

..und übrigens:
Der Sinn des Lebens ist die Existenz selbst. 

Amy MacDonald - This is the Life

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